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Resilient und stark führen als Frau

Interview mit unserer Trainerin Maike


Hallo Maike! Schön, dass wir Zeit für unser Interview gefunden haben. Was sind Deine inhaltlichen Schwerpunkte beim IHR?


Mein inhaltlicher Schwerpunkt beim IHR ist unter anderem das Thema Resilienz. In diesem Zusammenhang spreche ich besonders gern über Optimismus und Zukunftsorientierung. Beide Themen passen wundervoll zu Organisationen, Teams und einzelne Mitarbeiter*innen. Es lassen sich Visionen und Strategien ableiten, die mit Motivation und Engagement umsetzbar werden. Dabei gelingt es mir häufig neues Potential zu entdecken, welches sich innerhalb der Organisation, des Teams oder der einzelnen Person noch nicht gezeigt hat. Mein zweiter Schwerpunkt liegt auf dem Coaching von Mitarbeiter*innen. Insbesondere das Coaching von Frauen liegt mir hier am Herzen.


Du bist auch viel in unserem Workshop „Stark führen als Frau“ involviert. Was sind die Hauptziele des Workshops? Wie werden sie erreicht?


Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Teilnehmer*innen und der Coach miteinander ins Arbeiten und in den Austausch kommen. Da sind wir dann auch schon mitten im Thema „Stark führen als Frau“. Unser Ziel ist es, dass Frauen stärkere Netzwerke bilden und lernen, ihre beruflichen Wege gezielter zu planen. Wir machen ihnen ihre einzelnen Stärken bewusster und filtern ihre persönlichen Herausforderungen, um beides in neue Energien zu transformieren.





Du hast schon viel Erfahrung im Management sammeln können. Gab es für Dich als Frau in Führungsposition auch schon mal herausfordernde Situationen? Wie hast Du Dich verhalten?


Oh ja, da gab es tatsächlich sehr viele Situationen. In meiner ersten Position als Managerin wurde ich gleichzeitig mit einem Kollegen befördert. Wir hatten eine identische Ausbildung, die Jobs waren sehr vergleichbar und er wurde direkt eine Stufe höher eingruppiert. Als ich daraufhin mein Chef ansprach erklärte er mir, dass mein Kollege ja eine Familie zu ernähren hätte und ich hätte doch schließlich einen gutverdienenden Mann. Ich habe dann tatsächlich ein Jahr lang kämpfen müssen, um in die gleiche Stufe zu gelangen. Da mir dies zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn widerfahren ist, war ich aus der Rolle der Frau, die oftmals „willing to please“ ist direkt ausgestiegen.


Basierend auf Deinen Erfahrungen, welche Hindernisse und Herausforderungen stehen Frauen auf dem Weg zu Führungspositionen im Wege?


Frauen glauben grundsätzlich sie müssen erst viel leisten, um gesehen zu werden. Unter anderem resultiert daraus das „Gender Pay Gap“. Männer steigen direkt mit dem Gehalt ein, welches sie meinen verdienen zu müssen und verdient haben. Sie stellen sich anschließend unter Beweis. Frauen warten oft zu lang und treten hinter Männern zurück.

In 90% der Fälle gehen Frauen nach der Familiengründung in eine längere Elternzeit als Männer. Daraus resultieren zusätzliche Abhängigkeiten und finanzielle Einbußen. Es gibt eine Studie, die zeigt, dass Frauen und Männer sogar oftmals gleich stark in den Beruf starten. Nach der Elternzeit kommen viele Frauen in Teilzeit wieder, weswegen sie im Vergleich zu den Männern abgehängt werden und schwieriger in Führungspositionen kommen.


Interessiert Euch das Thema? Dann lest hier in einem Artikel der Stuttgarter Zeitung mehr über die Studie: Lebenseinkommen: Wie die Elternzeit Frauen finanziell ausbremst (stuttgarter-zeitung.de)


Wie können Frauen ihre eigenen Fähigkeiten und ihr Selbstvertrauen stärken, um erfolgreich in Führungspositionen zu sein?


Im Workshop „Stark führen als Frau“ decken wir zu Beginn die Fallen auf, in die Frauen besonders gern geraten. Das können die „Teilzeitfalle“, die „Mental Load Falle“ oder die „Rhetorik Falle“ sein. Anschließend machen wir uns an das Aufsammeln der „Stolpersteine“. Wir entwickeln Ideen, nutzen Stärken, bauen Netzwerke aus, um die Karriere zielgerichtet zu planen und ein erfülltes Berufsleben zu generieren.

Nach dem Training haben die Frauen eine verbesserte Rhetorik, höhere Sichtbarkeit und Präsenz. Wir arbeiten an der Haltung, der Stimme und der Einstellung. Dabei ist es das Ziel gemeinsam mit Männern auf Augenhöhe zu arbeiten und zu verdienen. Langfristig sollen die Führungsrolle erhalten bleiben, ohne dabei auszubrennen. Hier kommt auch wieder das Thema Resilienz ins Spiel – die beiden Themen Resilienz und Führungskräfteworkshops ergänzen sich ideal.


Wie können männliche Führungskräfte aktiv zur Stärkung von Frauen in Führungspositionen beitragen?


Männer können sehr viel dazu beitragen, dass sich Frauen in Führungspositionen beweisen können. Dazu trägt alleine der Fakt bei, dass in den meisten Unternehmen und Sozialverbänden weiterhin Männer in den oberen Führungspositionen zu finden sind. Männer können hervorragende Mentoren für Frauen sein. Männer können größere Anteile an der Care Arbeit leisten, als das bisher der Fall ist. Wenn Männer und Frauen ihr Potential gleichermaßen ausschöpfen ist die gesamte Wertschöpfungskette für eine Gesellschaft in allen Bereichen größer.


Danke für das spannende Interview!


Maike ist studierte Sozialpädagogin (B.A), Familienwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Beratung (M.A.) und staatlich geprüfte Betriebswirtin. Mit über 25 Jahren Berufserfahrung im Management in der Industrie und in freien Wohlfahrtsverbänden bereichert sie das Team mit ihrem Wissen und ihren vielfältigen Erfahrungen.

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