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Die eigene Stimme finden - Rhetorik für Führungskräfte

Interview mit unserer Kooperationspartnerin Toni Marie Leisz von auf punkt.


Toni Marie hat Rhetorik (M.A.) und Sprechkunst/Sprecherziehung (B.A.) an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart studiert. Mit auf punkt. bietet sie Einzel- und Gruppentrainings online oder inhouse an. Ihre Hauptzielgruppe sind Unternehmen, die ihre Mitarbeiter:innen in klarer, kooperativer und überzeugender Kommunikation unterstützen und fördern.


Hallo Toni! Schön, dass Du Zeit für unser Interview gefunden hast. Zunächst einmal die Frage: Wie bist du zum IHR gekommen?


In der Aufbauarbeit von auf punkt. bin ich auf das IHR gestoßen, das mich vor allem durch seine zukunftsweisende Ausrichtung angesprochen hat. Die Themen Digitalisierung, New Work und Gender Shift beschäftigen mich natürlich auch und ich beobachtete gespannt die sich verändernden Strukturen und Kommunikationsformen in unserer Arbeitswelt.

Und manchmal kann es so einfach sein: Ich habe Michael kontaktiert und schon bald darauf das Team kennengelernt. Nachdem uns die gegenseitigen Arbeitsweisen überzeugt haben, haben wir die Kooperation gestartet. Meine Aufgaben reichen von der Konzeption bis zur Durchführung von Trainings in den Bereichen „wirkungsvolle Gespräche“, „erfolgreiche Präsentation“, „funktionaler Stimmgebrauch“ und „gelungener Auftritt“.


Du leitest beim IHR die Workshopreihe „Wirkungskompetenz steigern“ für Führungskräfte. Worum geht es bei den Workshops?


Wie kann ich einen gelungenen Auftritt hinlegen? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Online-Workshopreihe „Wirkungskompetenz steigern“. In den drei Modulen „Präsenz ausstrahlen“, „Stimme entfalten und pflegen“ und „Mit Nervosität umgehen“ gebe ich den Teilnehmer:innen praktische Impulse zur direkten Umsetzung. Die angewandten Methoden kommen aus der Sprecherziehung, der Bühnenpraxis und der Rhetorik.

Ganz gleich um welche kommunikative Situation es sich handelt: Körpersprache, -haltung und Stimme prägen maßgeblich den Eindruck, den man beim Gegenüber hinterlässt. Auch wenn man sich unstrukturiert und unsicher fühlt: Jede:r kann ihre/seine Wirkungskompetenz steigern. Und noch besser: Das kann richtig Spaß machen!


Warum und in welchen Situationen ist Rhetorik gerade für Führungskräfte wichtig?


Schaut man sich den Arbeitsalltag einer Führungskraft an, so besteht die Hauptaufgabe vor allem im Kommunizieren. In Fachliteratur zu Arbeits- und Organisationspsychologie lassen sich Zahlen finden, dass Führungskräfte 78% ihrer Arbeitszeit mit mündlicher Kommunikation verbringen.*

Da spielt Rhetorik als „Kunst der Rede“ eine herausragende Rolle, wenn es neben der Frage „Was sage ich?“ auch um das „Wie sage ich es?“ geht. In den heutigen Arbeitsalltag übersetzt, lässt sich unter „Kunst der Rede“ alles zusammenfassen, was Präsentations-Skills betrifft. Zum Beispiel: Wie lässt sich ein überzeugender Pitch aufbauen?

Rhetorik nimmt aber auch unsere Gesprächsführung auseinander, gibt Antworten auf die Frage wie erfolgreiche Gespräche aussehen können oder wie ehrliches und wertschätzendes Feedback gelingen kann. All das ist für Führungskräfte von enormer Bedeutung.


Was macht für Dich eine erfolgreiche Kommunikation aus?


Ich fange einmal bei der Basis an. Für mich setzt erfolgreiche Kommunikation bei meiner Haltung an. Sehe ich meine Werte, Überzeugungen und Sichtweisen als allgemeingültig an? Oder bin ich der Auffassung, dass unterschiedliche Meinungen nebeneinander existieren dürfen?

Offenheit und Unvoreingenommenheit ist die absolute Basis erfolgreicher Kommunikation, die wertschätzendem Sprechen, aber auch aufmerksamem Zuhören ein großes Gewicht gibt. Oft ist allein das Sprechen im Vordergrund. Zuhören trägt ebenso zu erfolgreicher Kommunikation bei. Wenn wir alle ein bisschen besser zuhören würden, würden ganz viele Missverständnisse und Konflikte erst gar nicht entstehen.


Was hat Dich motiviert die Workshop-Reihe „Wirkungskompetenz steigern“ gemeinsam mit dem IHR zu konzipieren?


In meiner Arbeit als Rhetoriktrainerin hat mich bisher keine Frage so oft erreicht wie „Und, wie wirke ich?“. Hier gibt es eine große Nachfrage – Menschen interessiert es einfach sehr, wie sie bei ihrem Gegenüber ankommen. Ein differenziertes Feedback zum eigenen Kommunikationsverhalten ist ja eher selten.

In Kooperation mit dem IHR möchte ich den Teilnehmer:innen von „Wirkungskompetenz steigern“ praktische Übungen und Tipps mitgeben, wie die eigene Botschaft klar und sicher rübergebracht werden kann. Denn nicht durch Theorie, nur durch Ausprobieren und Üben kann man langfristig etwas an der eigenen Kommunikationsweise verändern.



Kannst Du uns jetzt schon einen kleinen Trick verraten, wie man seine eigene Wirkungskompetenz im Alltag stärken kann?


Beim Sprechen ausreichend Pausen setzen. Das erreicht man zunächst durch Bewusstsein. Wie oft benutze ich Füllwörter wie „ähm, so, also“ oder sogenannte Weichspüler wie „eigentlich, vielleicht“? Einfach mal dem eigenen Sprechen in der letzten Sprachnachricht (liebevoll) lauschen.

Mit ein bisschen Übung kommt man an den Punkt, dass man auch beim Sprechen merkt, dass sich ein Füllwort oder Weichspüler „anbahnt“. Dann einfach mal probieren eine Pause zu setzen, sich zu sammeln und dann weitersprechen.


Liebe Toni, danke für das spannende Interview!





*Felte, J. (2016). Handbuch Mitarbeiterführung. Wirtschaftspsychologisches Praxiswissen für Fach- und Führungskräfte.

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